Was ein Baby für seine Erde tun kann

Bea Pacher über nachhaltige Handlungsmöglichkeiten aus Sicht ihrer Tochter Inga.

Hallo,

mein Name ist Inga, ich bin 10 Monate alt und wohne mit meiner Familie in der Steiermark.


Meine Familie besteht aus meiner Mama und meinem Papa und meiner Schwester Rosa (8 Jahre). Meine Hobbies sind rausgehen, mit Sand spielen und Steine abschlecken. Ich liebe Bäume und begeistere mich sehr für Tiere aller Art. Meine Familie fährt gerne mit dem Wohnmobil herum und wir verbringen im Winter viel Zeit in den Bergen und im Sommer am See. Ich glaube genau aus diesem Grund mögen wir unsere Erde so gerne. Sollte es unserer Erde mal schlechter gehen schaut es auch mit unseren Hobbies schlecht aus, sagt mein Papa. Und das wollen wir nicht!


Darum haben wir uns Dinge überlegt die wir für unsere Erde machen können.
Wir mögen z.B. keine Plastiksackerl. Da sagen wir immer „Nein, danke“ im Geschäft. Die schwimmen wie wild im Meer herum und alle Tiere, die im Meer leben können Plastiksackerl nicht ausstehen. Es ist eine ziemlich einfache Sache darauf zu verzichten und irgendwie versteh ich überhaupt nicht warum wir Menschen solche Dinge überhaupt noch produzieren.


Aber wenn ihr mich fragt, würde ich sowieso einige Dinge anders machen.
Meine Mama sagt immer, andere Menschen kann man nicht ändern. Ich lass mir auch nicht so gerne was sagen. Aber für sich selbst kann man alles machen was man will! Das ist doch eine gute Sache. Ich kack zum Beispiel in eine Stoffwindel hinein. Die kann die Mama waschen und darum haben wir nicht so viel Restmüll. Das ist mein Beitrag! Da bin ich stolz auf mich! Außerdem haben meine Stoffis lustige Tiere drauf und sehen schick aus!

Bei unserem Gewand achten wir darauf dass die Menschen, die das Gewand machen auch etwas davon haben. In manchen Ländern machen Kinder, wie meine Schwester Rosa, Gewand und bekommen kaum Lohn dafür. Wenn ich daran denke, dass meine Schwester schon jeden Tag arbeiten gehen müsste, würde sie mir sehr leid tun. Weil sie spielt doch total gerne am Nachmittag mit Ihren Freunden. Meine Schwester kann ganz toll basteln. Sie bastelt sehr oft Sachen aus Dingen die andere wegschmeißen würden. Das ist auch eine gute Sache.

Mein Papa und meine Mama essen zum Beispiel keine Tiere. Wir Kinder dürfen Tiere essen, wenn wir es wollen. Mama und Papa erklären uns welche Tiere man essen kann, wo sie leben und wie sie gehalten werden. Da gibt es ja viele Unterschiede.

Wir kaufen viel von unserem Essen am Bauernmarkt ein. Da kennen wir alle und meine Schwester und ich bekommen immer einen Apfel geschenkt. Wir fahren zwar auch noch in den Supermarkt aber meine Mama liest uns immer vor, wo alles her kommt, damit wir wissen ob die Dinge eine lange Reise gemacht haben. Manchmal staunen wir sehr wie weit Dinge schon gereist sind. Jetzt könntet ihr sagen, ja, aber ihr fährt mit dem Wohnmobil herum und nicht nur mit dem Rad und ihr macht dieses oder jenes nicht. Das stimmt schon. Aber meine Mama sagt immer, man sollte sich lieber auf das konzentrieren was man gut macht und nicht nur auf das was man schlecht macht.

Ich beginne gerade zu laufen und da kann man nicht gleich perfekt sein, sagt die Mama. Wenn ich mit dem Laufen warten würde bis ich es perfekt kann und erst dann loslegen würde, dann würde ich wohl nie laufen. Aus diesem Grund versuche ich jeden Tag zu laufen. Immer ein bisschen mehr! Weil es mir Spaß mach und weil ich immer besser werden möchte und so ist das wohl auch mit den guten Taten für unsere Erde.

Wenn man jeden Tag etwas macht und jeden Tag Spaß daran hat, dann wird man immer besser. Man kann keine Putzmittel verwenden, kann seine Wäsche mit natürlichem Waschmittel waschen, man kann sich dafür interessieren, wo Dinge herkommen und wie sie gemacht werden und man kann Kosmetik benutzen, die vorher nicht auf Tiere hinaufgeschmiert wurde. Tiere brauchen nämlich gar keine Kosmetik – die sind so schon schön – so wie ich!

Und umso mehr man sich für dieses Thema interessiert, desto mehr Dinge lernt man kennen und kann sie ausprobieren. Ich habe z.B. ein Topferl, das man, wenn ich es nicht mehr brauche, im Garten vergraben kann. Dort löst es sich dann auf! Ist das nicht eine wahnsinnig coole Sache? Weil uns das so gefallen hat, haben wir uns auch gleich so ein Geschirr fürs Wohnmobil gekauft. Das ist aus Bambus!


Das Allerwichtigste ist aber, dass man immer viel Liebe für seine Erde und alle Lebewesen hat, sagt meine Mama.
Denn das was man lieb hat, auf das schaut man gut! Meine Mama ist so eine gescheite Frau! Ich hab unsere Erde sehr lieb. Ich finde sie wunderbar und staune jeden Tag, was es alles gibt. Steine die glitzern, Wasser fällt vom Himmel und im Winter kann man Schneeflocken mit dem Mund auffangen. Blätter verändern ihre Farbe und ich kann oft gar nicht fassen welche tollen Tiere es alles gibt.


Wenn du also auch die Erde magst, wenn du gerne raus gehst so wie ich oder wenn du gerne Tiere magst oder gerne Rad fahren gehst oder Bäume liebst, dann mach doch auch was!
Es gibt so viel was man tun kann. Es ist auch ganz egal was die Nachbarn machen oder die ganz großen Firmen. Wenn du was machst, dann sieht das vielleicht wer, der dann sagt, ach das kann ich ja auch machen und das ist dann eine tolle Sache!


Und so, wie auch ich noch ziemlich oft auf meinem Popsch lande beim Gehen, ist es nicht schlimm wenn du nicht perfekt bist. Sei nicht zu streng mit Dir wenn du doch einmal ein Pastiksackerl genommen hast. Das wird schon, sagt die Mama immer zu mir!


Ich wünsche Dir viel Spaß beim Liebhaben unserer Erde. Wir haben nur die Eine! Ich hab noch in keinem Geschäft eine zweite gesehen und es gibt auch nirgends eine Werkstätte in der man sie reparieren könnte.


Viele liebe Grüße

Deine Inga

(Hier gibt's noch mehr Geschichten von mir)

 

Zur Person: Bea Pacher (Inga's Mama) lebt mit ihrer Familie in der Steiermark. Sie arbeitet für ein Fitness-Unternehmen, liebt Sport und ist gerne mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern auf Reisen unterwegs. Als Mentaltrainerin arbeitet sie auch in der Kinder- und Erwachsenenpädagogik. In ihrem Blog veröffentlicht sie monatlich Tagebucheinträge aus Sicht ihrer Tochter.