Spaziergang „Nachhaltiges Gablitz“ (NÖ)

SDG-Dialog zwischen Politik und Bevölkerung.

Zukunftstaugliche und lebenswerte Entwicklung in Gablitz  

Am 20. April 2023 fand der Spaziergang „Nachhaltiges Gablitz“ statt. Die rund 20 Teilnehmer/innen unterhielten sich über aktuelle Entwicklungen im Ort sowie über Aspekte einer lebenswerten und zukunftsfähigen Gemeinde Gablitz (Niederösterreich). Dazu zählten die Neugestaltung der Hauptstraße als Begegnungszone, Umstellung auf erneuerbare Energien im Ort, aktuelle bauliche Maßnahmen, Verkehrssicherheit und Leerstand im Ortszentrum.

 

Dialog zwischen Politik und Bevölkerung

Auf Einladung des Gablitzer Bürgermeisters startete die Gruppe um 17:30 Uhr vor dem Rathaus. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Michael Cech führten er und die beiden Gemeinderäte, Klaus Frischmann und Bernhard Haas, den Spaziergang. Der Nachhaltigkeitsexperte Florian Leregger (Geschäftsführer des Instituts für Umwelt, Friede und Entwicklung/IUFE) setzte zu Beginn den inhaltlichen Rahmen und unterstrich dabei die Relevanz der Sustainable Development Goals (SDGs) für Gablitz. Der offene Austausch zwischen Politik und Bevölkerung stand im Mittelpunkt dieses Spaziergangs.

 

Route: Vom Rathaus zur Schule und in die Hauptstraße

Die Gablitzer Kommunalpolitiker stellten entlang der Route bei verschiedenen Stationen aktuelle Projekte vor. In den 90 Minuten des Spaziergangs wurden die Teilnehmer/innen aktiv eingeladen, ihre Sicht auf diese Projekte zu äußern. Aktuelle Informationen und Planungsfortschritte wurden geteilt. Unterschiedliche Meinungen sowie Bedenken wurden ausgesprochen. Lösungsansätze wurden angedacht. Dieses Miteinander zwischen Bürger/innen und Kommunalpolitiker/innen im Gehen erwies sich als wertvoll.

     

SDG 11: Nachhaltige Stadt und Gemeinde

Unter den 17 SDGs finden sich nicht nur das Ziel Nummer 13 "Klima" oder 7 "Energie", sondern auch das Ziel Nummer 11. Für die Kommunalpolitik und -verwaltung, aber auch für Bürger/innen lohnt sich der Blick in die sieben Unterziele des SDG 11. Hier werden die folgenden Verbesserungen adressiert:

  • 11.1 Bis 2030 den Zugang zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum und zur Grundversorgung für alle sicherstellen und Slums sanieren
  • 11.2 Bis 2030 den Zugang zu sicheren, bezahlbaren, zugänglichen und nachhaltigen Verkehrssystemen für alle ermöglichen und die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern, insbesondere durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mit besonderem Augenmerk auf den Bedürfnissen von Menschen in prekären Situationen, Frauen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen
  • 11.3 Bis 2030 die Verstädterung inklusiver und nachhaltiger gestalten und die Kapazitäten für eine partizipatorische, integrierte und nachhaltige Siedlungsplanung und -steuerung in allen Ländern verstärken
  • 11.4 Die Anstrengungen zum Schutz und zur Wahrung des Weltkultur und -naturerbes verstärken
  • 11.5 Bis 2030 die Zahl der durch Katastrophen, einschließlich Wasserkatastrophen, bedingten Todesfälle und der davon betroffenen Menschen deutlich reduzieren und die dadurch verursachten unmittelbaren wirtschaftlichen Verluste im Verhältnis zum globalen Bruttoinlandsprodukt wesentlich verringern, mit Schwerpunkt auf dem Schutz der Armen und von Menschen in prekären Situationen
  • 11.6 Bis 2030 die von den Städten ausgehende Umweltbelastung pro Kopf senken, unter anderem mit besonderer Aufmerksamkeit auf der Luftqualität und der kommunalen und sonstigen Abfallbehandlung
  • 11.7 Bis 2030 den allgemeinen Zugang zu sicheren, inklusiven und zugänglichen Grünflächen und öffentlichen Räumen gewährleisten, insbesondere für Frauen und Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen

  

SDGs als Orientierung für nachhaltige Politik

Gablitz erkennt seit geraumer Zeit den Stellenwert und die Chancen der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung/Sustainable Development Goals (SDGs) für sich. So gab beispielsweise der Bürgermeister Michael Cech im Frühjahr 2022 bekannt, dass die Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle bei allen Entscheidungen spiele. Als SDG-Gemeinde werde Gablitz den Klima- und Umweltschutz als zentrales Element begreifen. Dazu zähle auch die Umrüstung der gemeindeeigenen Gebäude wie etwa Schule, Amtshaus und Bauhof auf erneuerbare Energieträger (Pellets-Heizung und Photovoltaik) auf den Dächern (Artikel: hier).

 

Hinweis: Auf Initiative des IUFE fand der Spaziergang in Gablitz im Rahmen des IUFE-Projekts "SDG-Spaziergänge in Gemeinden Niederösterreichs" (hier) statt. Dieses IUFE-Projekt wird vom Land Niederösterreich (Klima- und Umweltprogramm) im Jahr 2023 gefördert.