SDGs und gesellschaftliche Entwicklungen

Wie geht's weiter mit Arbeit, Digitalisierung, Ernährung, Klimaschutz, Inklusion und Abfallwirtschaft?

Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklungen (SDGs) gibt Orientierung für die nachhaltige Gestaltung vieler Entwicklungen sowie Themen- und Handlungsbereiche. Auch in Österreich. Auf dem Weg in eine resiliente und zukunftsfähige Gesellschaft sind zahlreiche Fragen offen. So etwa bei der Beschäftigung mit der Arbeitswelt von morgen, dem digitalen Wandel, nachhaltiger Ernährung, rechtsbasiertem Klimaschutz, Inklusion von Menschen mit Behinderungen sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft.

 

SDG-Sammelband "Perspektiven 2030"

Seit September 2020 ist ein umfangreicher Sammelband zur Agenda 2030 mit ihren 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) aus Österreich erhältlich. Er bietet Grundlagenwissen zur Agenda 2030. Fachkundige AutorInnen erläutern in zahlreichen Buchbeiträgen die Merkmale, Chancen, Herausforderungen sowie Umsetzungsmöglichkeiten der 17 SDGs in unterschiedlichen Gesellschafts- und Themenbereichen. Sie zeigen Perspektiven und konkrete Handlungsoptionen auf. Dazu zählen Städte und Gemeinden, Wirtschaft und Unternehmertum, Arbeit, Wissenschaft, Bildung, Kunst, Digitalisierung, Ernährung, Abfallwirtschaft, Inklusion, Klima- und Umweltschutz sowie privates Engagement im Kontext der SDGs.

 

Buchbeitrag in "Perspektiven 2030: 17 Ziele für den Weg in eine lebenswerte Zukunft"

Auf dem Weg zu nachhaltiger Arbeit?

Eine kritische Analyse von Konzepten der Arbeit im Nachhaltigkeitsdiskurs

Beate Littig, Jana Brandl, Irina Zielinska (Institut für Höhere Studien – IHS)

In Bezug auf den Klimawandel, allgemeiner auf die Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse, lassen sich idealtypisch zwei unterschiedliche Ansätze zur Transformation gegenwärtiger Arbeitsgesellschaften unterscheiden: die Schaffung einer grünen Ökonomie und grüner, integrativer Vollerwerbsgesellschaften einerseits und die Schaffung von sozial-ökologisch nachhaltigen Postwachstumsgesellschaften andererseits. Letztere basieren auf einem erweiterten Arbeitsbegriff – der neben Erwerbsarbeit auch Care-Arbeit, Eigenarbeit und zivilgesellschaftliches Engagement umfasst – sowie auf der Neubewertung und Umverteilung von Arbeit auch zwischen den Geschlechtern. Voraussetzungen dafür sind eine neue, deutlich kürzere Vollerwerbsarbeitszeit für alle sowie eine sozial-ökologische Steuerreform. Der Beitrag stellt die beiden Ansätze dar und diskutiert ihre Potenziale, mit aller Vorsicht auch vor dem Hintergrund der multiplen Krise, die durch die politischen Maßnahmen zur Bekämpfung des neuartigen Corona-Virus ausgelöst wurde.

 

Buchbeitrag in "Perspektiven 2030: 17 Ziele für den Weg in eine lebenswerte Zukunft"

Der digitale Wandel mit der ökologischen Brille betrachtet

Alltagsgedanken zum Nachdenken

Florian Leregger (Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung)

Ein bewegendes Thema unserer heutigen Zeit ist die Digitalisierung. Wir befinden uns im Umbruch, im digitalen Wandel. Fakt ist, dass wir mit Blick in die Zukunft, mit zahlreichen ökologischen Chancen und Herausforderungen umgehen müssen. Diese werden in diesem Beitrag beleuchtet. Zudem werden die Bedeutung der Digitalisierung für unseren Alltag sowie klima- und umweltrelevante Aspekte wie etwa der CO2-Ausstoß einer E-Mail, der Stromverbrauch von Rechenzentren weltweit, der Energieverbrauch bei der Jahresproduktion von Bitcoins, die Parallelen zwischen Klimawandel und Digitalisierung, Rebound-Effekte bei modernen Technologien sowie die Zusammenhänge mit den Sustainable Development Goals (SDGs) erläutert.

 

Buchbeitrag in "Perspektiven 2030: 17 Ziele für den Weg in eine lebenswerte Zukunft"

Nachhaltigkeit zum Anbeißen

Über die Zusammenhänge zwischen unserer Ernährung und den Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung – und wie lokale Ernährungsinitiativen zur Verwirklichung der Agenda 2030 beitragen können.

René Hartinger (Ökosoziales Forum Wien)

Fragen der Ernährung haben wesentliche Bedeutung im Kontext nachhaltiger Entwicklung Dieser Beitrag geht eingangs auf Problembereiche der Nicht-Nachhaltigkeit im Ernährungskontext ein und stellt anschließend Bezüge zur Agenda 2030 und den SDGs, aber auch zu Wertefragen her. Darauffolgend werden anhand lokaler Beispiele aus Wien Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie Ernährung und lokale Lebensmittelversorgung nachhaltiger gestaltet werden kann.

 

Buchbeitrag in "Perspektiven 2030: 17 Ziele für den Weg in eine lebenswerte Zukunft"

Haben wir ein Recht auf Klima- und Umweltschutz?

Klimaklagen als Instrument für nachhaltige Entwicklung im Sinn der Agenda 2030

Lisa Weinberger, Gregor Schamschula (ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung)

Klimakrise und Luftverschmutzung treffen meist jene Personen am härtesten, die am wenigsten für sie verantwortlich sind. Gleichzeitig ist es gerade für ökonomisch und sozial schwächer gestellte Menschen schwer, sich dagegen zu wehren. Die Frage nach Klima- und Umweltschutz ist somit immer auch eine soziale Frage. Angesichts aktueller Entwicklungen im Recht erhalten Betroffene aber zusehends juristische Werkzeuge, um sich selbst gegen Klimaverschmutzung und schlechte Luft zur Wehr setzen zu können und auf diesem Weg die Rahmenbedingungen für ein gutes Leben für alle einzufordern.

 

Buchbeitrag in "Perspektiven 2030: 17 Ziele für den Weg in eine lebenswerte Zukunft"

Wenn inklusiv, dann nachhaltig!

Warum es alle für eine nachhaltige Zukunft braucht

Johanna Mang (Licht für die Welt)

Die Agenda 2030 zielt auf die nachhaltige Entwicklung für den gesamten Planeten, für alle Menschen und deren Wohlstand ab. Dennoch gehen Kinder, Frauen und Männer mit Behinderungen oftmals leer aus. Eine positive Wende wird es dann geben, wenn künftig Menschen mit Behinderungen wirklich inkludiert sind in die weltweite Entwicklungsarbeit gegen Armut, Ungleichheit und Klimawandel. Das von der Agenda 2030 angestrebte Leben in Wohlstand und Frieden muss eingefordert und gemeinsam von und für alle Menschen ermöglicht werden. Das gilt jederzeit … und besonders in Krisenzeiten!

 

 

Buchbeitrag in "Perspektiven 2030: 17 Ziele für den Weg in eine lebenswerte Zukunft"

Sicher kein Mist: Abfall und nachhaltige Entwicklung

Abfallbehandlung und ihr gesellschaftlicher Mehrwert im Sinne der SDGs

Christian Kasper, Florian Leregger (Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung)

Die Sustainable Development Goals (SDGs) formulieren jene Ziele, die für eine sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Entwicklung auf unserer Erde notwendig sind. Doch welche Auswirkungen hat der Umgang mit unseren Abfällen auf eine nachhaltige Entwicklung? Die konsequente Einhaltung der Abfallhierarche wäre ein erster wichtiger Schritt, die ökonomische, ökologischen und sozialen Folgen des Abfallaufkommens zu reduzieren.

 

Weiterführende Informationen

  • Buch "Perspektiven 2030: 17 Ziele für den Weg in eine lebenswerte Zukunft" von René Hartinger und Florian Leregger (Hrsg.) im Verlag Urban Future Edition (2020): hier
  • Buchdetails mit allen AutorInnen, Themen und Abstracts: hier