Österreich auf Zukunftskurs? Am 25. September ist SDG-Jahrestag

Nachhaltigkeitsexperte René Hartinger vom Ökosozialen Forum Wien über den Jahrestag der Agenda 2030 und ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs).

 

In wenigen Tagen werden die Agenda 2030 und ihre Ziele für Nachhaltige Entwicklung 4 Jahre alt. Doch der globale Aktionsplan für ein gutes Leben für alle ist noch immer viel zu wenigen Menschen bekannt. Am 25. September, dem „Global Action Day“, werden hier wichtige Zeichen gesetzt -  und auch in Wien tut sich einiges. 

 

Die Agenda 2030 als Antwort auf die großen Herausforderungen

Am 25. September 2015 haben ihn die 193 Staaten der UNO beschlossen, den „Aktionsplan für die Menschen, den Planeten und den Wohlstand“- einen globalen Masterplan, um die großen Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung zu meistern: den Planeten zu schützen und ein gutes Leben für alle zu ermöglichen. Herzstück sind die 17 “Ziele für Nachhaltige Entwicklung” (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs).

Denn ob Klimakrise oder Artensterben, wachsende Ungleichheit oder Entsolidarisierung der Gesellschaft – sowohl global als auch in Österreich besteht Handlungsbedarf. Die 17 Ziele sind hierfür ein raffiniertes Instrument: denn sie schaffen Orientierung, markieren die Handlungsfelder und dienen gleichzeitig als Inspiration und Kompass. Ihre einfache Verständlichkeit macht sie zu einem unverzichtbaren Instrument, um wirklich mit ALLEN MENSCHEN aktiv über die Vision einer guten und lebenswerten Zukunft zu sprechen.

 

Wechselwirkungen, Lösungen und Maßnahmen

Keines der 17 Ziele kann „einzeln“ erfüllt werden, es bestehen zahlreiche Wechselwirkungen. Die Lösungen und Maßnahmen, um bei den Zielen Fortschritte zu erreichen, müssen dementsprechend gut durchdacht sein. Daher ist vorgesehen, dass alle großen „Akteursgruppen“ – Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft – sowie alle Ebenen – von der internationalen Ebene bis zur Stadt/Gemeinde - gemeinsam an der Verwirklichung der Ziele arbeiten. Die klar definierten Hauptverantwortung liegt aber – wohlgemerkt - bei den Regierungen. Auf sozial Schwache und auf Gruppen mit besonderen Schutz- oder Unterstützungsbedürfnissen soll besondere Rücksicht genommen werden – und auch in der internationalen Politik verlangt die Agenda 2030 klar und deutlich, dass reiche Länder wie Österreich die weniger entwickelten Länder aktiv unterstützen.

 

Ein globaler Masterplan für eine lebenswerte Zukunft – den viel zu wenige kennen

So begrüßenswert der globale Masterplan für eine lebenswerte Zukunft ist: ein Blick auf den Status Quo zeigt, dass die Agenda und ihre 17 Ziele in Österreich noch immer nicht „angekommen“ sind. Einerseits sind Ziele immer noch viel zu wenigen Menschen bekannt. Zahlreiche kleinere und einzelne größere Initiativen zeigen zwar die Begeisterung, die es vielerorts schon für die „SDGs“ und die Vision von einer lebenswerten Zukunft gibt. Sie können aber nur punktuell informieren, und den allermeisten Menschen sind die Ziele nach wie vor nicht bekannt.

Vor allem aber scheint die Bedeutung und die Tragweite dessen in „der Politik“ noch nicht ausreichend erkannt worden zu sein. Daher bleibt am vierten Geburtstag der Agenda leider immer noch festzustellen, dass Österreich nach wie vor keinen umfassenden, bundesweiten strategischen Ansatz verfolgt, um die Ziele zu verwirklichen, und die Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Gemeinden, aber auch von Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft gezielt voranzubringen.

 

Aktionstag für eine lebenswerte Zukunft am 25. September

Als Ökosoziales Forum Wien setzen wir uns gemeinsam mit unseren Partner*innen aktiv dafür ein, die Ziele für nachhaltige Entwicklung bei den Menschen bekannter zu machen. Am 25. September veranstalten wir daher an der Volkshochschule Donaustadt gemeinsam mit „Forum ViA – Sustainable Visions in Action“ den „Aktionstag für lebenswerte Zukunft“, zu dem wir sie herzlich einladen.

Davor lädt SDG Watch Austria zur Teilnahme am „Freeze-Flashmob“, um für mehr „Bewegung“ in der SDG-Umsetzung zu werben.

Mit kleinen Schritten können wir so wieder einige Menschen auf den großen Aktionsplan aufmerksam machen – in der Hoffnung, dass bald auch große Akteure und große Schritte folgen.

 

25. September, 15 Uhr: SDG-Flashmob in Wien (Facebook-Veranstaltung)

Gemeinsam ein Zeichen für die Umsetzung der SDGs setzen!

Ort: Stephansplatz, 1010 Wien. Details zu den SDGs: https://sdgwatch.at

 

25. September, 18 Uhr: Aktionstag für eine Nachhaltige Entwicklung (Anmeldung und Infos)

Vortrag zur Agenda 2030 und „Hektarspiel“ zum Ökologischen Fußabdruck

Ort: Volkshochschule Donaustadt, Bernoullistraße 1, 1220 Wien

 

Zur Person: Rene Hartinger ist Generalsekretär des Ökosozialen Forums Wien – ein kleiner Verein, der sich der Vermittlung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) an die Menschen sowie konkreten Hands-On Projekten für eine ökosoziale Stadt widmet. Mehr Informationen und Kontakt: www.ökosozial.at/wien