Neuer FAIRTEILER für Penzing

Bezirksrätin Andrea Grabner über die Errichtung eines neuen Foodsharing-Standortes in Wien.

Hallo, ich bin Andrea!

Nachhaltigkeit und der sorgsame Umgang mit Ressourcen sind nicht nur einer der wichtigsten Herausforderungen unserer Gesellschaft, sondern auch das Kernelement meiner Arbeit als Bezirksrätin im 14. Bezirk im Wien. Seit 2015 versuche ich verschiedene Projekte zu diesem Thema zu finden und erfolgreich umzusetzen.

 

Foodsharing wird wichtiger

In einer Zeit, in der einerseits Supermärkte und private Verbraucher Unmengen an Lebensmittel jeden Tag wegwerfen, obwohl sie noch essbar sind, und andererseits viele Personengruppen nicht wissen, wie sie die steigenden Lebenshaltungskosten bewältigen sollen, ist gerade das Thema „Foodsharing“ in den letzten Jahren immer wichtiger geworden.

In Wien gibt es dafür schon viele Interessierte (die sich auch sehr gut über Social Media vernetzt haben), den Verein „Foodsharing“ und auch einige „Fairteiler“-Standorte in der ganzen Stadt. Bei letzterem handelt es sich meist um öffentlich zugängliche Kühlschränke, bei der Lebensmittel, die nicht mehr gebraucht werden, aber durchaus noch genießbar sind (unabhängig von ihrem Mindesthaltbarkeitsdatum), hineingelegt werden, die dann von jedem oder jeder verwendet und weiterverarbeitet werden können.

 

Der Weg zum Fairteiler in Wien-Penzing

Im Juni 2016 habe ich in der Bezirksvertretung in Wien Penzing einen Antrag gestellt, um an einer öffentlichen Stelle einen neuen Fairteiler direkt im Bezirk zu errichten, der schnell und einfach von den Bürgerinnen und Bürgern erreicht werden kann. Der Antrag wurde zunächst in die Kommission für „Jugend, Senioren und Soziales“ weitergeleitet, wo er ausgiebig diskutiert wurde. Die anfängliche Skepsis diesem Projekt gegenüber war erstaunlich: Die Vertreter verschiedenster Fraktionen befürchteten zunächst, dass Lebensmittel dort schimmelig werden würden, dass niemand sich für so etwas interessieren würde und dass man doch niemals eine öffentliche Stelle finden würde, die zulässt, dass so ein Kühlschrank im Gebäude aufgestellt wird. Zu diesem Zeitpunkt gab es allerdings bereits einen Fairteiler im Bezirk, der sehr gut besucht wurde und bei dem all diese Probleme nicht zutrafen.

Schließlich wurde ein Vertreter des Vereins „Foodsharing“ in die Kommission eingeladen, der noch einmal im Detail erklärte, worum es bei einem Fairteiler geht: Ressourcen zu schonen, Lebensmittel zu retten und Menschen durch das Teilen von Gütern zusammenzubringen. Durch diese Argumente konnte die Kommission schließlich überzeugt werden und so stand dem neuen Fairteiler in Penzing nichts mehr im Wege.

 

Februar 2017: Eröffnung in der VHS Wien-Penzing

Im Februar 2017 wurde der neue Fairteiler-Kühlschrank in der VHS Penzing nun in Betrieb genommen und auch gleich gut von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen: Innerhalb weniger Stunden nach seiner Eröffnung war der Kühlschrank schon wieder leergeräumt - die Sorge, dass darin Essen verderben könnte war also unbegründet.

Nach monatelangen Diskussionen, dem Suchen eines Standorts und vielen Infogesprächen hat sich dieses Projekt nun tatsächlich in die Realität umsetzen lassen. Die Dauer der Umsetzung und die grundsätzliche Negativität und Skepsis gegenüber neuen, nachhaltigen Projekten zeigt aber umso mehr, wie wichtig es ist, dass dieses Thema immer wieder verbreitet wird und anhand von Best-Practice-Modellen gezeigt wird, wie gut Shareconomy an vielen Orten bereits funktioniert.

 

Zur Person: Andrea Grabner ist Bezirksrätin für Umwelt, Jugend und Kultur in Wien Penzing | www.andreagrabner.at