Konkrete SDG-Anwendungsmöglichkeiten für Städte und Gemeinden

Teil 3 der Serie „Kommunale SDG-Umsetzung in Niederösterreich“.

Nach Teil 1 "Praxiseinblicke: Nachhaltigkeit in Städten und Gemeinden" (hier) und Teil 2 "SWOT-ANALYSE: SDGs in Städten und Gemeinden Niederösterreichs" (hier) stellen wir in diesem Artikel unterschiedliche Handlungsoptionen und Anwendungsmöglichkeiten der SDGs in Städten und Gemeinden vor. 

 

Je nach Bedürfnissen, Kenntnisstand und Ressourcen 

Die SDGs können auf kommunaler Ebene in unterschiedlichen Formen und mit verschiedenen Möglichkeiten zur Anwendung gebracht werden können. Für Städte und Gemeinden gibt es je nach Bedürfnissen, Kenntnisstand und Ressourcen vor Ort diverse Handlungsoptionen mit unterschiedlichem Grad der Komplexität in der Umsetzung (siehe Grafik: hier).

 

Inhalte und Themen der SDGs in Städte und Gemeinden

Zahlreiche Kommunen beschäftigen sich inhaltlich bereits mit Aspekten der SDGs, ohne dass jedoch die explizite Verbindung hergestellt wird. Hier bieten die SDGs ein gesamthaftes Dach für bestehende Nachhaltigkeitsinitiativen wie etwa

  • Klimabündnis,
  • Fairtrade,
  • e5-Energieprogramm,
  • Familienfreundlichkeit,
  • uvm.

 

Das können die SDGs

Die SDGs bieten Lösungsansätze bei diversen Herausforderungen wie etwa

  • Klima,
  • Wohnen,
  • Arbeit und Wirtschaft sowie
  • Mobilität an.

Sie zeigen aber auch Zusammenhänge, Wechselwirkungen und Zielkonflikte zwischen Handlungsbereichen auf. Dieses wertvolle Wissen kann als Chance für nachhaltige Veränderungen in Gemeinden effektiv genutzt werden. Verbesserte Lebensqualität kann eine der Hauptauswirkungen sein. Die Beschäftigung mit den SDGs kann eine Gemeinde zu einem attraktiveren Wohnort machen. Zudem können Investitionen und Ansiedelungen von Firmen begünstigt werden. Dadurch verbessert sich wiederum das Gesamtbild und die Wahrnehmung der Gemeinde (Details im IUFE-Informationspapier „Kurz erklärt: Sustainable Development Goals und deren Relevanz für nachhaltige Entwicklung in Gemeinden in Österreich“: hier).

 

Aktuelle Umfrage vom KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung (2021)

Welche Beiträge diverse Städte bereits leisten, zeigt beispielsweise das KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung. Im Sommer 2021 veröffentlicht das KDZ die Ergebnisse seiner Umfrage. 43 Städte aus ganz  Österreich haben teilgenommen. Demzufolge werden bereits hohe Beiträge zu SDG 6, SDG 9 und SDG 11 – vorwiegend in Bereichen der Daseinsvorsorge – geleistet. Auch zu den anderen SDGs sind Aktivitäten deutlich erkennbar (Details: hier). 

 

Weitere Anwendungsmöglichkeit: SDG-Kommunalcheck für Investitionsprojekte

Gerade weil die finanziellen Handlungsspielräume der Kommunen – besonders in Zeiten des Coronavirus – limitiert sind, können die SDGs auch dazu beitragen, nachhaltig zu investieren. Hier könne beispielsweise der "SDG-Kommunalcheck für Investitionsprojekte" weiterhelfen. Mit diesem praktischen Anwendungstool werden Projekte nachhaltig – also sozial, ökologisch und wirtschaflich in Balance – geplant (Details: hier). So können beispielsweise

  • die Errichtung eines öffentlichen Kindergartens,
  • die Gestaltung des Hauptplatzes,
  • die Anschaffung eines Gemeindefahrzeugs oder
  • die Suche nach einem neuen Schulstandort

in einer möglichst frühen Planungsphase mit dem SDG-Kommunalcheck durchgedacht und geplant werden. 

 

Hinweis: Diese Serie erscheint auf www.zukunftsrezepte.at im Rahmen des IUFE-Projektes „Kommunale SDG-Umsetzung in Niederösterreich“, welches 2021 vom Land Niederösterreich (Klima- und Umweltprogramm) gefördert wird. Hier geht es zu allen Projektergebnissen inkl. Informationspapier, Grafiken und Poster.