Kommunalpolitiker/innen im Gespräch: Das braucht es für SDG-Umsetzung!

Teil 4 der Serie „Kommunale SDG-Umsetzung in Niederösterreich“.

Nach Teil 1 "Praxiseinblicke: Nachhaltigkeit in Städten und Gemeinden" (hier),Teil 2 "SWOT-ANALYSE: SDGs in Städten und Gemeinden Niederösterreichs" (hier) und Teil 3 "Konkrete SDG-Anwendungsmöglichkeiten für Städte und Gemeinden" (hier) widmen wir uns in diesem Artikel den sechs befragten Kommunalpolitiker/innen, auf denen die Ergebnisse des IUFE-Projektes "Kommunale SDG-Umsetzung in Niederösterreich" basieren. 

 

Sechs Kommunalpolitiker/innen im Gespräch ...

Im Rahmen des IUFE-Projektes wurden sechs niederösterreichischen Kommunalpolitiker/innen aus unterschiedlichen Parteien (je zwei Personen von ÖVP, Grüne, SPÖ) zum Gespräch eingeladen. Im Frühjahr 2021 nahmen sich

  • Vize-Bürgermeisterin Helga Krismer aus Baden bei Wien,
  • Gemeinderat Bernhard Haas aus Gablitz im Wienerwald,
  • Gemeinderat Franz Fehr aus Rohrendorf bei Krems,
  • Gemeinderätin Maggie Dorn-Hayden aus Böheimkirchen,
  • Bürgermeister Rainer Handlfinger aus Ober-Grafendorf und
  • Bürgermeisterin Marion Török aus Zwentendorf an der Donau

ausgiebig Zeit, um mit dem IUFE intensiv über die SDGs und nachhaltige Entwicklung in ihren Städten und Gemeinden zu sprechen (Details: hier).  

 

… über Bekanntheit und Relevanz der SDGs in Städten und Gemeinden Niederösterreichs

Neben Aussagen über Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der SDGs für Gemeinden Niederösterreichs (siehe Teil 2: hier) geben die Kommunalpolitiker/innen ihre Einschätzungen hinsichtlich Bekanntheit der SDGs im Gemeinderat und Relevanz der SDGs für ihre Gemeinde. Festzuhalten ist, dass alle Personen Affinität zu den SDGs aufweisen und als politische Fürsprecher/innen für nachhaltige Entwicklung verstanden werden können. Fünf der sechs Personen geben an, dass rund ein Viertel (25%) des örtlichen Gemeinderats die SDGs kennen würden. Grundsätzlich hielten alle Personen die SDGs für sehr bzw. eher relevant für ihre Gemeinde. Für das konkrete Handeln sieht das Bild jedoch anders aus. Drei Personen empfinden die SDGs eher nicht bzw. irrelevant für das konkrete Handeln. Drei Personen schätzen sie als sehr bzw. eher relevant ein.

 

… über konkrete Aktivitäten und Initiativen mit SDG-Bezug

Die Kommunen beschäftigen sich inhaltlich bereits mit Aspekten der SDGs, ohne dass jedoch die explizite Verbindung zu den SDGs hergestellt wird. So etwa, wenn es um nachhaltige Mobilitätsangebote, Trinkwasserversorgung, soziale Dienste oder Klimaschutz geht. Hier gäbe es Verbesserungspotential. Die SDGs bieten klare Vorteile und Potentiale für Städte und Gemeinden (Details im IUFE-Informationspapier „Kurz erklärt: Sustainable Development Goals und deren Relevanz für nachhaltige Entwicklung in Gemeinden in Österreich“: hier). Um diese auszuschöpfen und Nachhaltigkeit voranzutreiben, braucht es beispielsweise:

  • SDG-verantwortliche Person in Gemeinde
  • SDG-Challenge in Gemeinde
  • Leitbilderstellung entlang der SDGs durchführen
  • SDG-Bewusstseinsbildung in Zeitungen und Plakaten
  • SDG-Diskussionsabende
  • SDG-Musterresolution unterschreiben
  • SDG-Check/Bestandsanalyse
  • SDG-Fachvorträge/Ausstellung
  • Öffentliche Beschaffung an SDGs knüpfen

 

Hinweis: Diese Serie erscheint auf www.zukunftsrezepte.at im Rahmen des IUFE-Projektes „Kommunale SDG-Umsetzung in Niederösterreich“, welches 2021 vom Land Niederösterreich (Klima- und Umweltprogramm) gefördert wird. Hier geht es zu allen Projektergebnissen inkl. Informationspapier, Grafiken und Poster.