Klima & Entwicklung

Die digitale Fachtagung „Klima & Entwicklung“ widmet sich nachhaltigen Ideen für die Zukunft.

Autor: Florian Leregger (Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung - IUFE). Dieser Beitrag wurde am 7. Mai 2020 im oekoenergieblog.at (hier) der Raiffeisen Nachhaltigkeits-Initiative erstmals veröffentlicht.

 

Die digitale Fachtagung „Klima & Entwicklung“ widmet sich nachhaltigen Ideen für die Zukunft. Mit dem innovativen Format gibt es seit Mai 2020 für die virtuellen Gäste Informationen zu Agenda 2030, Klimaschutz, Klima-Chancen für Unternehmen, Entwicklungszusammenarbeit und Klimafinanzierung.

 

Digitale Fachtagung „Klima & Entwicklung“

Das Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE) bietet seit 19. Mai 2020 online verschiedenste Informationen und Formate an. Abzurufen sind unter anderem fünf Podcast-Hörsendungen mit Expert/innen, ein digitaler Marktplatz der Klima-Initiativen mit sieben Organisationen, eine digitale Pinnwand (Padlet) zur gemeinsamen Gestaltung, zahlreiche Informationspapiere und Forschungsergebnisse sowie die SDG-Fotoausstellung „Zukunftsrezepte in Städten unserer Welt“ des IUFE.

 

Agenda 2030 und das SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“

Franz Fehr (Projekt UniNEtZ/Universität für Bodenkultur) gibt in der Podcast-Hörsendung (hier) Einblicke in die Agenda 2030 und in die Unterziele des SDG 13. Nachdem Fehr die Indikatoren der SDG-Fortschrittmessung beleuchtet, stellt er den heimischen UniNEtZ-Perspektivenbericht 2020 vor. Im Zuge dessen geht er unter anderem auf Hauptproblemfelder und Ansatzpunkte bei Klimaschutz in Österreich sowie Interaktionen zu anderen SDGs ein. Welche Potentiale in punkto Klimaschutz bestehen, erläutert Fehr anhand des wissenschaftlich fundierten Referenzplans zum Nationalen Energie- und Klimaplan in sechs Handlungsbereichen.

„Im SDG 13 wird die Klimakrise thematisiert und gefordert, dass umgehende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergriffen werden. SDG 13 verweist dabei konkret auf das Pariser Klimaabkommen von 2015, zu dessen Umsetzung sich Österreich neben der Agenda 2030 ebenfalls verpflichtet hat. Mit dem European Green Deal aus 2019 ist Österreich auch gegenüber der Europäischen Union eine vertragliche Verpflichtung eingegangen. Im Regierungsprogramm 2020 hat sich Österreich zusätzlich auch eigene Ziele gesetzt“ (Fehr, BOKU).

 

Klima-Möglichkeiten für österreichische Unternehmen

Katharina Aspalter (denkstatt GmbH) stellt in der Podcast-Hörsendung (hier) Potentiale und Einflüsse der SDGs auf Unternehmen sowie das betriebliche Nachhaltigkeitsmanagement vor. Mit Fokus auf das SDG 13 stellt sie wirtschaftliche Vorteile und die Möglichkeiten und Chancen für österreichische Unternehmen vor. Aspalter nennt zudem konkrete Beispiele der Nachhaltigkeits- und Klimastrategieentwicklung. Abschließend teilt sie Eckpunkte notwendiger Rahmenbedingungen in Österreich, damit Wirtschaftsbetriebe klimafreundlich bzw. klimaneutral agieren können.

„Das Schöne an den SDGs ist (…), dass sie sowohl für Staaten, als auch für Unternehmen gelten. (…) In Bezug auf die Wirtschaft haben die SDGs ein großes Potential, neue Wege und Möglichkeiten einzuschlagen und Innovationen zu setzen, also neue Geschäftsmodelle zu entdecken. Es wird hier eher mit Anreizen (…), als mit der moralischen Keule gearbeitet – also eher ein positiver Ansatz, der auch ganz stark den shared value darlegt“ (Aspalter, denkstatt GmbH).

 

Entwicklungsfinanzierungsmöglichkeiten für Klimaschutz im Privatsektor

Klaus Steiner (Österreichische Entwicklungsbank) spricht in der Podcast-Hörsendung (hier) über private Entwicklungsfinanzierung von Klimaschutzprojekten im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit. Er erläutert, welche Beiträge Entwicklungsbanken zur internationalen Klimafinanzierung leisten und mit welchen Instrumentarien sie dabei arbeiten. Zudem geht Steiner auch auf die Herausforderungen ein, mit denen die Österreichische Entwicklungsbank im Kontext der Klimafinanzierung konfrontiert ist. Abschließend betrachtet er das 1,5-Grad-Ziel und dessen Bedeutung für die Arbeit der Österreichischen Entwicklungsbank jenseits der nationalen Klimafinanzierungsziele.

„Klimafinanzierungsziele: Das ist die Zusage der Industriestaaten (…) 2015 bis 2020 pro Jahr $ 100 Mrd. für Klimafinanzierung zur Verfügung zu stellen. (…) Werfen wir einen Blick (…) auf die österreichischen Beiträge 2018, so zeigt sich, dass (…) 56 Prozent (…) durch die Österreichische Entwicklungsbank bereitgestellt werden (…) Investitionen in den Bereichen der erneuerbaren Energie und Energieeffizienz können von privaten Investoren (…) als wirtschaftlich tragfähige Projekte realisiert werden. In Entwicklungs- und Schwellenländern brauchen die Investoren dabei oft die Zusammenarbeit mit Entwicklungsbanken (…) um Risiken zu teilen, die keine kommerzielle Bank teilen würde“ (Steiner, OeEB).

 

Quellen und weiterführende Informationen

  • Digitale Fachtagung „Klima & Entwicklung: Nachhaltige Ideen für unsere Zukunft“ des Instituts für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE): hier
  • Podcast #IUFE 158: Franz Fehr spricht über Klima und Agenda 2030 – SDG 13 im Detail und dessen Potentiale in Österreich: hier
  • Podcast #IUFE 159: Klaus Steiner spricht über Klima und Entwicklung sowie EZA-Finanzierungsmöglichkeiten für Klimaschutz im Privatsektor: hier
  • Podcast #IUFE 161: Katharina Aspalter spricht über Klima und Wirtschaft sowie Möglichkeiten für österreichische Unternehmen: hier