COIN: Was uns der Klimawandel kostet, wenn wir nicht handeln

Schwerpunkt "Klimaschutz" (II).

Mit dem Projekt COIN (Cost of Inaction: Assessing the costs of climate change for Austria) wurden ökonomische Auswirkungen des Klimawandels für Österreich in 12 Schlüsselsbereichen (sie Aufzählung unten) evaluiert. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass zwischen 2016 und 2045 jährliche Gesamtschäden in der Höhe von 2.210 bis 2.610 Mio. EUR (Mittelwert Trendszenario) - alleine in Österreich - zu beziffern sein werden. 2050 könnten die Schäden bei rund 8,8 Mrd. EUR pro Jahr liegen.

 

Insgesamt wurden in dem Projekt COIN 12 relevante Bereiche berücksichtigt. Dabei konnten Wirkungsketten und auftretenden Schäden in Folge des Klimawandels sichtbar gemacht werden. Dazu zählten:

  • Landwirtschaft > Temperaturanstieg: längere Wachstumsperiode, jedoch Wasserverfügbarkeit zunehmend als limitierender Faktor; Veränderung des Niederschlags und der Bodenerosion, Niederschlagsschäden bei Pflanzen
  • Forstwirtschaft > Verlängerung der Wachstumsperiode; Trockenheit; Borkenkäfer
  • Ökosystemdienstleistungen und Biodiversität
  • Gesundheit > Vorzeitige Todesfälle durch Hitze
  • Wasser ver- und entsorgung > Verringerte Grundwasserneubildung und Quellenergiebigkeit; Starkniederschlagsereignisse und zugehörige Infrastrukturschäden und -anpassungen; Vermehrte Wasserentnahme; Vermehrte Winterabwasservolumina; Sedimentationsanstieg in Trockenperioden
  • Gebäude > Verringerung der Heizlast; Erhöhung der Kühllast
  • Elektrizitätserzeugung > Veränderte Wasserführung für Wasserkraft; Veränderung in Windgeschwindikeit und solarer Einstrahlung; Höherer Kühlbedarf im Sommer und verringerter Heizbedarf im Winter mit entsprechender Elektrizitäts-Nachfrageänderung
  • Verkehr und Mobilität > Wiederherstellungskosten von Straßeninfrastrutkur nach Überflutungen, Erdrutschen und Vermurung
  • Herstellung und Handel > Änderung der Arbeitsproduktivität
  • Städte und Grünräume > Verlust des Klimakomforts (bzw. Verhinderung desselben durch Ausweitung der Parkflächen)
  • Katastrophenmanagement > Gebäudeschäden nach Fluß-Hochwässern
  • Tourismus > Änderung in Übernachtunsgzahlen im Winter- und Sommertourismus als Folge von Änderungen in Schneesituation, Niederschlägen und Temperatur

 

2015 arbeiteten in dem Projekt COIN 42 ForscherInnen aus 18 Forschungsgruppen aus Österreich und anderen europäischen Ländern unter Federführung der Klimaökonomik in Forschungskooperation mit Agrarökonomik, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Gesundheitsökonomik, Tourismusforschung, Verkehrswissenschaften, Biologie, Energieökonomik,Produktionsökonomik, Stadtplanung, Risikoforschung und Meteorologie zusammen, um auf konsistente und damit vergleichbare Weise die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels quer über alle Bereiche zu bewerten.