Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Österreich

Ressourcen sparen und Umwelt schützen.

Nach dem Beitrag "SDGs & Abfall" (hier) widmen wir uns folgend der Thematik der Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Österreich. 

 

Abfallwirtschaft

Die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Wasser, Land oder Rohstoffe steigt global. Dieser Trend ist auch in Österreich zu verzeichnen. In der Abfallwirtschaft gehen trotz der knappen Ressourcen noch immer viele Rohstoffe durch thermische Verwertung und Deponierung verloren. Aus dieser Notwendigkeit hat es sich die moderne Abfallwirtschaft zur Aufgabe gemacht, Rohstoffe und Energie effizient zu nutzen und so das Abfallaufkommen bereits im Vorhinein zu vermeiden. Sollte das nicht möglich sein, wird auf die Wiederverwendung und auf das Recycling der Rohstoffe gesetzt. Mit diesen Maßnahmen können die Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden. Da in den letzten Jahrzehnten das Abfallaufkommen in Österreich angestiegen ist, stellt sich die Fragen, inwieweit Wirtschaft(-swachstum) und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln sind. Es braucht den Weg von der Wegwerfwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

 

Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem nicht nur die Abfallbehandlung berücksichtigt, sondern der ganze Lebenszyklus eines Produktes betrachtet wird: Von der Beschaffung der Rohstoffe, Entwicklung und Produktion über den achtsamen Umgang des Produktes während der Nutzung, Wiederverwendung, Sharings bis hin zur Reparatur oder Sammlung des Abfalls sollen Stoffe und Energie so lange und sinnvoll wie möglich verwendet werden. Der Kreis schließt sich dann, indem der Abfall als Sekundärrohstoff wieder aufs Neue in die Wertschöpfungskette eingebracht und für neue Produkte genutzt wird. Auf diese Weise wird Abfall auf ein Minimum reduziert und der Bedarf an neuen Ressourcen großteils vermieden. Um das umsetzen zu können, sollte beispielsweise das Produkt bereits im Voraus so gestaltet werden, dass es leicht repariert, wiederverwendet oder nach der Entsorgung so gut wie möglich in seine Reinprodukte zerlegt werden kann, damit es als Sekundärrohstoff ohne großen Verlust zu neuen hochwertigen Produkten weiterverarbeitet werden kann.

 

Ressourcen sparen und Umwelt schützen

Klima und Umwelt profitieren von einer effizienten Kreislaufwirtschaft, da durch die längeren Lebenszyklen Stoffe so lange wie möglich im Kreislauf gehalten werden, so dass Abfallaufkommen wie auch produktionsbedingte Emissionen (z.B. CO2) verringert und natürliche Ressourcen geschont werden. Die Kreislaufwirtschaft ist auch ökonomisch sinnvoll, da KonsumentInnen von der Langlebigkeit der Produkte profitieren.

 

Bewusstseinsbildung

Die Mülltrennung ist in Österreich glücklicherweise schon für die meisten Menschen selbstverständlich geworden. Für einen nachhaltigen Lebensstil bedarf es jedoch mehr. Der größte Hebel ist die Änderung des individuellen Konsumverhaltens. Durch eine verantwortungsvolle Nutzung und Entsorgung kann der verschwenderische Umgang von Konsumgütern vermieden werden. Dafür bedarf es weiterhin an bewusstseinsbildenden Maßnahmen und Kampagnen, die gegen die Verschwendung von Konsumgütern wirken sollen. Bei der Bewusstseinsbildung ist die Einbindung der Bevölkerung maßgebend. Einige Maßnahmen wie Dialoge zu abfallrelevanten Themen, Repair-Cafés, Sharing, verpackungsfreie Läden, Second-Hand-Shops oder Tauschparties werden immer populärer und verhelfen so zum Umdenken in Richtung eines nachhaltigen Lebensstils.

 

Gebraucht ist nicht gleich schlecht

In den Köpfen vieler Menschen herrscht noch immer die Meinung, dass nur neu Gekauftes gut sein kann. Dabei steht gebrauchte Ware der neuen in vielen Fällen um nichts hinterher. Es gibt sogar Vorteile, denn die Gebrauchtware ist oft billiger und der Schadstoffgehalt niedriger als bei Neuware (Anm.: abhängig von der gebrauchten Ware). Der Hauptvorteil ist, dass für Gebrauchtwaren keine neuen Rohstoffe gebraucht wurden und diese auch länger im Stoffkreislauf verbleiben.

 

Good Practice in Österreich

 

Werde aktiv

Hast du schon mal probiert etwas zu reparieren? Probiere es aus! Du wirst sehen es macht nicht nur Spaß, sondern hilft auch der Umwelt. Indem du aktiv mithilfst Produkte länger im Kreislauf zu halten werden wertvolle Rohstoffe gespart. Denn der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen betrifft uns nämlich alle! Leiste auch du einen wertvollen Beitrag zu einem nachhaltigen Lebensstil!

 

Konnex zu den SDGs: SDG 3 “Gesundheit und Wohlergehen“, SDG 8 “Menschenwürdige Arbeit und wirtschaftliches Wachstum“, SDG12 “Verantwortungsvoller Konsum und Produktion“, SDG 13 “Klimaschutz“, SDG 14 “Leben unter Wasser“, SDG 15 “Leben an Land“

 

Quellen und weiterführende Information: