Ich war zu Besuch im Boutiquehotel Stadthalle im 15. Wiener Gemeindebezirk und habe mich durch den Ideenreichtum, die Kreativität, die Leidenschaft zur umweltbewussten Betriebsführung und durch die Motivation zur Umsetzung der Mitarbeiter/innen inspirieren lassen.
Ich habe dir ein paar Schnappschüsse mitgebracht!
Das Boutiquehotel Stadthalle (vormals "Hotel Zur Stadthalle") wurde Anfang der 2000er Schritt für Schritt in ein Vorzeige-Hotel im Sinne der Nachhaltigkeit umgewandelt. Die Hoteldirektorin Michaela Reiterer und ihr Team zeigen damit eindrucksvoll, dass sich Umwelt- und Naturschutz auch wirtschaftlich rentieren kann. Das Hotel besteht aus einem Neubau (Passivhaus), in dem 38 Zimmer untergebracht sind, und aus einem ehemaligen Wohnhaus aus der Zeit der Jahrhundertwende mit 41 Hotelzimmer.
Ich bin erstaunt, welch unterschiedliche Möglichkeiten es gibt, Nachhaltigkeit im Hotelbetrieb zu verwirklichen:
- So ist das Boutiquehotel Stadthalle ein Null-Energie-Bilanz-Hotel. Das bedeutet, dass es über das ganze Jahr gerechnet, gleich viel Energie mit der hauseigenen Grundwasserwärmepumpe, Photovoltaikanlage (93m2) und Solaranlage (130m2) erzeugt, wie auch verbraucht wird.
- Seit 2014 verfolgt das Hotel den Schwerpunk Upcycling, also die Wiederaufbereitung von Gebrauchsgegenständen und die Umfunktionierung in anderwärtige Produkte. Mittlerweile wurden 7 Zimmer im "Upcycling-Stil" eingerichtet. Darin sind zum Beispiel Bücher-Nachttische, Zeitungs-Hocker, Tennisschläger-Spiegeln und Langlaufski-Garderoben zu finden. Ein echtes Erlebnis!
- Charmant ist auch die Geschichte über den hauseigenen Honig. Seit einiger Zeit stehen am Lavendel-Dach des Hotels vier Bienenstöcke, die von einem der Wiener Bezirksimker betreut werden. Ab September 2016 ist die erstmalige Ernte des Honigs geplant. Der Honig wird selbstverständlich beim Bio-Frühstück den Hotelgästen kredenzt.
- Das Hotel setzt stark auf die Kooperation mit "grünen Firmen", die in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit tätig sind. Sie erhalten spezielle Business-Tarife.
- Alle Zimmer im Passivhaus sind mit LED- und Sparlampen ausgestattet.
- Der üppig begrünte Garten im Herzen des Hotels lädt zum gemütlichen Verweilen und Entspannen ein.
- Die begrünte Hausfassade in der Hackengasse belebt die triste Wiener Stadtarchitektur.
- Mit hauseigenem Brunnenwasser wird der Garten gegossen und die Toiletten gespült.
- Das Hotel verfügt über eine eigene Fahrradgarage, in der die Akkus der E-Bikes aufgeladen werden können.
- Auf der Webseite des Hotels wird sogar ein CO2-Rechner zur individuellen Kompensation der eigenen Anreise zur Verfügung gestellt.
Offenbar wird an alles gedacht. Vorbildlich - ein echtes zukunftsrezept :-)
Mir gefällt auch die Kombination von Kunst und Nachhaltigkeit sowie die Vermengung moderner und älterer Architekturelemente. An vielen Plätzchen des Hotels sind einzigartige Designer-Stücke und kreative Kunstobjekte zu finden - mit viel Liebe zum Detail.
Der Umweltpreis der Stadt Wien, der österreichische Staatspreis für Tourismus, der österreichische Klimaschutzpreis, das österreichische sowie das europäische Umweltzeichen und die Kür zum beliebtesten Hotel Österreichs sind nur einige der zahlreichen Auszeichnungen, die die erfolgreiche Arbeit des Hotels dokumentieren.
Im Corporate-Social-Responsibility-Report 2016 des Hotels gibt's nochmals alles detailliert nachzulesen.
Mein persönliches Fazit: Es hat mir sehr gut gefallen...schick, individuell, ganzheitlich gedacht, charmant, umwelt- und naturbewusst, freundlich und sympathisch. Schön zu sehen, dass es wirtschaftlich erfolgreiche und nachhaltig geführte Unternehmen gibt! Gratulation. Weiter so.
